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Glücklich im Job – wie es gelingen kann

Ob Mitarbeiter:innen glücklich im Job sind, kann für ein Unternehmen den ausschlaggebenden Unterschied machen. In diesem Artikel möchte ich Ihnen als Unternehmende zeigen, warum es so wichtig ist, passende, motivierte Arbeitnehmer:innen an Bord zu haben. Und warum Menschen im Arbeitsumfeld mehr wollen als Geld und Karriere.

Es ist uns Menschen ein tiefes, oft unbewusstes Bedürfnis, uns mit unserer ganzen Persönlichkeit voll und ganz zum Ausdruck zu bringen, zu dienen und hilfreich sein zu können. Da dies am Arbeitsplatz leider eher die Ausnahme, als die Regel ist, fehlt vielen Mitarbeitenden eine langfristige Motivation und Leistungsbereitschaft. Ganz zu schweigen von Inspiration.

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Häufig fehlt die Sinnhaftigkeit in der Tätigkeit oder die große Vision des „Wofür“. In vielen Unternehmen wird die Vision nicht spürbar gelebt und die Mitarbeiter:innen sind häufig angestrengt und überfordert.

Eine größere Untersuchung des Arbeitgeber-Bewertungsportals Kununu zufolge würden Angestellte sogar auf 11 Prozent ihres Gehaltes verzichten, wenn dafür andere Benefits wie flexible Arbeitszeiten und Homeoffice angeboten werden.

Aber es geht noch um etwas anderes: Junge Fachkräfte orientieren sich nicht nur
an teuren Marketingkampagnen wie Homeoffice (das ja schon zur Normalität gehört), sondern suchen vielmals Orientierung im persönlichen Umfeld. Deshalb sollten Sie wissen: Eine attraktive Arbeitgebermarke startet im Inneren der Organisation.

Unternehmen, die ihr Augenmerk darauf legen stolz auf glückliche Mitarbeiter:innen zu sein sind zwar noch selten, aber ich gebe nicht auf dieses Ziel beharrlich zu verfolgen, Gesundheit und Glück im beruflichen Alltag für immer mehr Menschen möglich zu machen.

Die Folgen, wenn man im Job nicht glücklich ist:

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Die Folge von wenig bis kaum Wohlgefühl im Job schlägt sich unmissverständlich auf Stimmung und irgendwann natürlich auch auf die Gesundheit nieder. Ihre Mitarbeiter:innen wissen das und machen dennoch oft einfach weiter. Erstaunlich eigentlich, aber häufig haben Arbeitnehmer:innen keine Idee für eine Alternative und so wird der Mangelzustand Stress ganz normal und in Kauf genommen, nach dem Motto „man kann ja nicht alles haben“.

Falsch! Es gibt immer mehr und vieles ist möglich.
Aber lassen Sie uns zunächst einmal schauen, was braucht es denn, um „mehr“ zu ermöglichen?

Ein starker, guter Mindset und eine gute Selbstfürsorge – das ist die Basis für die psychische und physische Gesundheit Ihrer Schützlinge. Die Wurzeln dafür liegen in einem guten Zufriedenheitslevel. Ein erhöhter Glückslevel und eine damit einhergehende Dankbarkeit hat in der Regel eine stabile Gesundheit zur Folge.

Was macht Ihre Teammitglieder unglücklich im Job?

Meistens geraten sie unbewusst in einen Mangel: Einen Mangel an Zeit, an Anerkennung, an Leistungsbereitschaft und ganz besonders in den Mangel an Sinnhaftigkeit. Die alltäglichen Tätigkeiten inspirieren zunehmend weniger. Zu wenig Anerkennung wird am häufigsten beklagt, es wird nicht gesehen, was sie leisten, es wird nicht bemerkt und kommuniziert, wie sehr sie sich anstrengen und bemüht sind. Ihre Mitarbeitenden fühlen sich zunehmend irgendwie verlassen oder gar allein gelassen.

Wenn wir einen großen Teil unserer Lebenszeit für ein Unternehmen tätig sind, wünschen wir uns Würdigung. Häufig arbeiten wir aber „nur“ für das Geld. Es ist eine fatale Idee  nur für Geld zu arbeiten, denn das hat Folgen. Ausschließlich für Geld zu arbeiten ist weder erfüllend noch auf Dauer befriedigend. Dann haben wir vielleicht Geld, fühlen uns etwas sicherer aber wirklich glücklich und innerlich gesättigt sind wir dann selten.

Macht ein anderer Job meine Mitarbeiter:innen glücklicher?

Natürlich ist es klar, dass sich ein Mitarbeitender auf die Suche nach einem Job macht, der glücklicher macht, wenn er im jetzigen Unternehmen innerlich auf der Strecke bleibt.

Hier ist es wichtig der Sache auf den Grund zu gehen. Wir müssten klären, ob das Glück tatsächlich vom Job abhängt oder ob es ein Thema gibt, was tiefer sitzt und sich im nächsten Job auch wieder zeigen wird? Woher kommt der Unglücksgedanke genau? Was genau ist nicht befriedigend? Und was konkret soll anders sein? Was können Sie als Unternehmender aktivieren?

Aus Erfahrung weiß ich, sind diese Fragen geklärt, ist ein Wechsel häufig nicht mehr nötig. Wir dürfen lernen, Bedingungen zu formulieren und einzufordern. Ein offenes und klares Gespräch macht eine Bewerbung häufig überflüssig. Manches Mal jedoch zeigt sich deutlich, dass es besser ist sich umzuorientieren.

Der Vorteil: Ist der Grund bzw. der Mangel für diesen Schritt geklärt, nehmen die Mitarbeitenden diese Themen nicht mit in den nächsten Job, sondern sind frei und können kreativ neue Wege gehen ohne einen Mangel ausgleichen zu müssen. Meist braucht es dann nicht viele Bewerbungen. Aufgrund der Persönlichkeitsentwicklung ist der Mitarbeitende so aufgestellt, dass er überraschend schnell eine neue Gelegenheit schafft, die er vorher nicht für möglich gehalten hätte.

Arbeitgeber:innen müssen umdenken

Auch wenn Sie als Unternehmer:in jetzt diesen Artikel lesen und Sie sich vielleicht schon Gedanken gemacht haben, wie man z.B. die Work- Life Balance Ihrer Mitarbeiter:innen unterstützen kann oder wie man in mehr Wohlfühl-Benefits investiert. – Es ist wichtig, darüber hinaus vor allem auf das Individuum zu schauen und als Unternehmer:in Werte für eine sinnhafte Zusammenarbeit neu zu gestalten Ich kann Ihnen sagen, es hat schwerwiegende und nachahtlige Folgen, wenn Sie sich nicht um die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter:innen kümmern und Ihnen das Glücksniveau egal ist.

Eine Studie eines deutschen Personaldienstleisters mit über 1000 Befragten zeigt auf wo noch Verbesserungsbedarf besteht. Nur 67 Prozent der Arbeitnehmer gaben an, Respekt und Fairness in ihrem Job zu erfahren. Ähnlich sieht es bei den Themen „Freiheit“ und „Identifikation“ aus: Nur 62 Prozent erleben persönliche Freiheit am Arbeitsplatz und lediglich 60 Prozent sind stolz auf ihren Arbeitgeber. (Quelle: Robert Half – Studie über die Geheimnisse der glücklichsten Unternehmen und Mitarbeiter)

Sie sehen also: Gute Führung orientiert sich vor allem am Menschen und ist weniger ein an der Sache orientiertes Management. Wer als Mensch gesehen wird und mitgestalten darf  ist motivierter, bleibt länger im Unternehmen und ist sogar im besten Falle ein Markenbotschafter Ihres Unternehmens. 

Ein Umdenken in diese Richtung setzt sich gegenwärtig zunehmend in Unternehmen wie Siemens, Allianz oder auch der Techniker Krankenkasse durch. Vielleicht inspiriert Sie das, mal zu schauen, was und wie die Kolleg:innen das so machen.

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Aus Sicht der Arbeitnehmer:innen – wie kann ich glücklich im Job sein?

Wahrscheinlich gibt es unzählige Angestellte, die nicht wirklich glücklich im Job sind, aber dennoch bleiben. In der Hoffnung, dass sich ja irgendwann mal was ändern wird. Resignation und innere Kündigung bzw. eine „ist doch eh egal – Stimmung“ stellt sich ein – wenig befriedigend.

Wie kann ich also glücklich im Job sein, auch wenn die Umstände dagegen sprechen?

Das ist erst mal ungewöhnlich, weil wir in der Regel denken, dass wir abhängig von den Umständen sind. Diesen Gedanken zu verwerfen ist revolutionär. Denn wenn wir verstehen, dass wir nicht das Opfer der Umstände sind, sondern auch selbst in voller Verantwortung sind für die Umstände, in denen wir uns wiederfinden, kann sich sofort alles ändern. Natürlich will ich damit nicht sagen, dass wir selbst „schuld“ an unserer unglücklichen Situation im Job sind. Natürlich gibt es unfaire Kolleg:innen, miese Chef:innen und unerträgliche andere Zustände, für die wir nichts können. Es ist jedoch immer die Frage, mit welcher Einstellung und Haltung, wir auf diese Umstände antworten.

Herauszufinden welches Potenzial und welche Hintergrundmechanismen in dieser Erfahrung stecken ist u.a. meine Aufgabe. Haben wir das geklärt, ist der Lösungsweg offen und klar. Die Antwort findet sich schnell, wenn die Hintergründe erkannt und benannt sind.

Sie können eher einen Einstellungswandel vollziehen, weil Sie Alternativen aufgezeigt bekommen. Sie lernen, aus Ihnen selbst heraus ein Gefühl zu produzieren, das dafür sorgt, dass Sie sich besser fühlen. Egal wie die Umstände gerade sind.

Wie kann ich als Arbeitgeber:in meine Mitarbeitenden glücklicher und damit auch gesünder machen?

Eine sinnhafte Vision zu erarbeiten, diese ins Team zu transportieren und gemeinsam mit Leben zu füllen ist ein erster Schritt. Ein weiterer ist ernsthaftes Interesse an seinen Mitspielern zu zeigen und diesen Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Eine gute Stimmung und eine gesunde Atmosphäre sind ebenfalls sehr wertvoll, meist beruht dies auf einer wertschätzenden Zusammenarbeit und einem gedeihlichen Miteinander.


Als Unternehmer:in ist es Ihre Aufgabe dafür zu sorgen, dass Ihre Angestellten diese Bedingungen vorfinden, dann erfüllen diese auch gern Ihre Bedingungen. Dann sind sieleistungsstark, gesünder, glücklicher und tragen somit leichter zum Erfolg des Unternehmens bei.

Wertevermittlung und eine gute Beziehung miteinander sind eng mit Erfolg und Stabilität verknüpft.

Ich habe schon viele Transformationsprozesse begleitet und kann leider bestätigen, dass sowohl auf Unternehmer:innenseite als auch auf der Arbeitnehmer:innenseite viele Blockaden stehen. Wir dürfen lernen, uns auf ein gutes und wertschätzendes Miteinander zu besinnen, nicht auf Attraktivitätskämpfe. Dann wird es möglich sein, glücklich im Job zu sein.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein bereicherndes Miteinander und stehe Ihnen gerne für Fragen und Lösungsvorschläge zur Seite.

Ihre Michela Grosser

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